weiterempfohlen von Rita Binder
„Wege
aus der Brüllfalle- Wenn Eltern sich durchsetzen müssen“
von Wilfried Brüning
Zusammenfassung
des Inhalts durch Rita Binder:
Hätten Sie das gewusst?
Kinder
sind „Hüllenwesen“!
Stellen Sie es sich bildlich vor:
Kinder sind von Geburt an durch eine
Art unsichtbarer Schutzhülle (wie eine große Seifenblase) umgeben, die mit
zunehmender Entwicklung durchlässiger wird. Diese Hülle schützt ihre
„Kinderwelt“, um sich langsam aber stetig darin entwickeln zu können.
Deshalb ist diese Schutzhülle sehr wichtig.
An der Grenze (der Blase) zum
„Erwachsenenland“ ist um die Kinder ein besonders dichtes Abschirmnetz von
feinfühligen Antennen aufgebaut.
Diese umkreisen(wie Satelliten im Weltall) ständig die Kinderwelt
und passen auf, dass keine
unerwünschten oder störenden Informationen in den Innenbereich kommen.
Das Herzstück der Antennen besteht dabei aus einer Art
„Kinder-gut-tu-Filter“:
Alle das Kind umgebenden Informationen und Einflüsse müssen hier durch! Nur
diejenigen, die den Kindern gut tun, dürfen passieren! Alles Störende
wird vom Filter abgefangen und draußen gehalten.
Deshalb hören Kinder nur, was für sie wichtig und gut ist.
(z.B. „Es gibt Eis!“ kontra „Räum das... mal weg!“)
Kinder unterscheiden sehr genau -
jedoch unbewusst- durch ihren
Filter, was für sie jetzt gerade wichtig ist und was nicht.
Wenn Kinder also nicht hören, wollen
sie ihre Eltern nicht absichtlich ärgern! Sondern
ihr Fantasiefluss während des Spiels
in ihrer Welt bindet gerade alle verfügbaren Kräfte, so dass sie nichts
anderes wahrnehmen können.
Für Eltern sind sie dann nur schwer zu erreichen. Am besten ist es wenn die
Erwachsenen direkten Körper- oder Augenkontakt zu ihnen aufnehmen! Einfach
nur rufen, reicht nicht aus, um die Kinder zu erreichen.
Für Eltern sind diese Schutzhüllen eine
nervenaufreibende Angelegenheit, weil ihre Autorität dadurch ständig in
Frage gestellt und ihre Geduld herausgefordert wird.
Die Hülle ist für Kinder jedoch sehr wichtig!
Sie
bildet für sie einen Schutzmantel, damit
die kleine Welt der Kinder gegen die große Welt der Erwachsenen bestehen
kann.
Das „Kinderland“ unter dieser Hülle ist ein wichtiger Raum für ihre
Entwicklung, ein Brutkasten in dem
sich viel Spontanes, Kreativität, Sprache und Denken entwickeln kann!
Hüllen bieten also den Raum, den Kinder brauchen um sich zu entwickeln.
Beobachten
Sie Ihr Kind, wenn es völlig in sich versunken alleine oder mit Freunden
spielt! Da wird es deutlich, dass unsere Kinder „Hüllenwesen“ sind!
Eltern, die ihre Kinder als diese
geschützten Wesen annehmen, können ihre Beziehung zu ihnen viel entspannter
gestalten.
Sie müssen jetzt nicht mehr das Gefühl haben, dass ihre Kinder sie ärgern
oder provozieren wollen, indem sie ihre Eltern ignorieren.
Haben Eltern dann überhaupt eine Chance
ihre Kinder in der Hüllenwelt zu erreichen?
Ja, indem sie direkten Kontakt
zu ihren Kindern aufnehmen,
das heißt, eine intensive Nähe
zu ihnen aufbauen. Dies ist der einzige Weg, die Kinder auf ruhige
Weise zum erwünschten Handeln zu bewegen.
Wenn wir von unseren Kindern etwas
wollen, müssen wir für sie sichtbar und spürbar werden!
·
Meistens sprechen Eltern in den leeren Raum, wenn sie etwas von ihren
Kindern wollen. Sie sagen etwas
oder rufen von weitem, manchmal
sogar aus einem anderen Zimmer.
·
aber: Wer unsichtbar ist, bleibt für
Kinder unerlebbar.
·
Kinderland ist stark, da wirkt nur
der direkte Körperkontakt!
·
Wir sollten nicht nur unsere Worte, sondern
besonders die Augen und unsere
Körperhaltung sprechen lassen!
Unsere Körpersprache gibt dem Kind erst das Gefühl, dass die Mutter/ der
Erwachsene es ernst meint. Worte alleine sind zu schwach, um die Hülle zu
durchdringen! Deshalb sollten wir uns auf Augenhöhe zu unserem Kind
begeben, es berühren und
Augenkontakt herstellen mit offenem, nicht drohendem Blick.
·
„Der Blick ist das zweite Rückgrad“,
sagt man in China.
·
Ruhe bewahren und in einfachen kurzen Sätzen sprechen
·
Eltern, die hektisch auftreten und vielleicht noch eine ausführliche
Standpauke halten, werden von den Kindern als aufgeregt und besonders als
„aufregend“ erlebt. Sie denken z.B.: „Mama/Papa macht wieder viel
Theater, am besten ich bleibe ganz still sitzen und warte bis der Anfall
vorbei ist.“
Das Kind wird kaum etwas von dem Wortschwall aufnehmen können, der
über es hereinbricht.
·
Unsere Körpersprache ist viel deutlicher als unsere Worte und unterstützt
uns viel mehr als uns bewusst ist.
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Alles braucht seine Zeit, deshalb immer wieder in direkten Kontakt treten!
Wer in wertschätzenden Kontakt geht, strahlt Autorität aus und wird von den
Kindern ernst genommen.
Bedenken Sie:
Wenn wir nach meist mehrfachem und vergeblichem Bitten unsere Kinder
anschreien oder sogar anbrüllen, werden sie sehr wahrscheinlich auch
gehorchen.
Aber was lernen sie dann durch unser Vorbild?
Wenn ich brülle, bekomme ich, was ich will
. Und Ihr Kind wird es Ihnen nachmach-en. Es lernt zu brüllen, wenn es etwas
möchte und es nicht sofort bekommt.
So erziehen wir unsere Kinder zu
aggressiven Menschen, ob wir es wollen oder nicht.
Probieren Sie es doch einfach aus und
haben Sie Geduld dabei! Es könnte doch klappen und alle wären entspannter.
Ich wünsche es Ihnen.
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